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Das Popfenster!

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Schlagwort-Archiv: Nurse Jackie

Wieso Nurse Jackie das beste Medical Drama seit Jahren ist

08 Mittwoch Okt 2014

Posted by manuelsimbuerger in TV

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Californication, Edie Falco, Grey's Anatomy, Nurse Jackie

Ich habe mir gerade die sechste Staffel von „Nurse Jackie“ im Binge-Watching-Marathon (2 Tage, 12 Folgen – okay, das geht besser, zugegeben) gegeben. Obwohl bereits die vorletzte Staffel der gesamten Serie (die siebente und finale Season startet in den USA erst nächstes Jahr), wird die Story hier nochmals auf eine Ebene gehoben, die man auch von dieser Ausnahme-Serie bisher nur in Dosen (get it?) kannte. Dass (ACHTUNG, SPOILER!) Jackie erneut der Drogensucht verfällt, ist natürlich nichts Neues, wird aber von einer vollends neuen und erfrischenden Sichtweise erzählt, sodass die Faszination immer noch die gleiche ist wie in den Anfangsjahren. Folgerichtig endet das sechste Serien-Jahr mit einem Cliffhanger, der „Breaking Bad“ alle Ehre macht. Und das ist gar nicht mal so sehr metaphorisch gemeint, soviel sei verraten.

Kurz: Ich bin gerade sehr Jackie-hooked. Und weil vor kurzem auch die neue Staffel von „Grey’s“ in den USA startete, schließlich das gegenwärtige ultimative Medical Drama, hab ich mir mal so meine Gedanken gemacht, wieso mich „Nurse Jackie“ seit einigen Jahren mehr begeistert als die Dramen im Greys Sloan Memoriam Hospital (oder wie auch immer das Krankenhaus von Meredith und CO. aktuell nun auch heißt). Folgend also 5 Gründe, wieso „Nurse Jackie“ die beste Krankenhausserie seit Jahren ist.

Die ganze Story gibt’s auf meiner Homepage.

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Chillen mit TV-Serien

23 Montag Dez 2013

Posted by manuelsimbuerger in TV

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Alltag, American Horror Story, Barney Stinson, Buffy the Vampire Slayer, Charmed, Don Draper, FOX, Glee, Grey's Anatomy, Hannibal, How I Met Your Mother, Nashville, Nurse Jackie, Revenge, Sheldon Cooper, Studie, Television, The Bates Motel, The Big Bang Theory, The Following, Vampire Diaries

Serienjunkies im Labor. Eine aktuelle Studie bestätigt: TV-Serien haben auf ihre ZuseherInnen eine entspannende Wirkung.

Noch vor gar nicht so langer Zeit, einige Monate ist’s her, da sprach ich mit einer engen Freundin, was wir tun, wenn uns alles zu viel wird. Wenn wir Ruhe brauchen. Wie wir entspannen. Schaumbad? Irgendwie nicht so. Wandern in der Natur? Ja eh, aber ja…. Schlafen? Okay, das geht auch. Auf der Coach einfach so herumliegen? Viel zu öde (und auf andere Gedanken bringt einem das auch nicht wirklich). Ich also, besserwisserisch altklug wie ich bin, sagte ganz offen und ehrlich: Ich schau TV-Serien. Das entspannt mich wie nichts anderes. Meine Freundin war das etwas suspekt: Nein, das ist nicht entspannen. Das gehe nicht.

TV-Serien enstpannen und machen süchtig

Geht doch, wie eine US-amerikanische Studie, in Auftrag gegeben von Vodafone und dem Sender FOX, nun beweist: TV-Serien entspannen, weil die Gedanken sich auf Geschichten konzentrieren, die uns im wahren Leben so nicht passieren, und man für kurze Zeit dem Alltag entrinnen kann. Aber nicht nur das: TV-Serien machen abhängig (duh!!!), und bleibt die wöchentliche Dosis aus, reagieren wir tatsächlich mit leichten Entzugserscheinungen. Die persönlichen Lieblingsserie wirkt ähnlich wie Adrenalin: wir reagieren auf sie mit schnellerer Atmung, Herzklopfen und auch Schweißausbrüchen. Serien, mit denen wir nix anfangen können, lassen uns auch körperlich (und seelisch) kalt. Welche Faktoren sind wichtig, dass wir an der Seriennadel hängen? Laut Studie vor allem Figuren mit Ecken und Kanten, die wir sympathisch und unsympathisch gleichermaßen empfinden, die Helden und Abschaum zugleich sind. Oder einfach nur vollkommen schräg daherkommen. Man denke an Walter White aus „Breaking Bad“, Don Draper aus „Mad Men“, Barney Stinson aus „HIMYM“, Sheldon Cooper aus „TBBT“ oder auch Daryl aus „Walking Dead“ (irgendwie hab ich grad nur Männer aufgezählt, sorry!).

Die 74 StudienteilnehmerInnen waren beiderlei Geschlechts und im Alter von 18 bis 47 Jahren. Sie wurden beim Serien-Gucken genauestens beobachtet, inklusive Messungen von Hormonspiegel, Herzschlag und Gehirnaktivitäten.

Kathartisches Flüchten in fremde und doch ähnliche Welten

Ich kann die Studie absolut bestätigen. Weil ich tatsächlich nur bei TV-Serien absolut abschalten, also entspannen kann (auch Filme stinken hier im Vergleich ab!). Hier kann man in Welten abtauchen, die sich einem seit Wochen, Monaten oder Jahren bereits immer mehr öffnen und ihre unbarmherzige Sogwirkung entfalten. Welten, die gleichzeitig fremd und doch so ähnlich der eigenen sind, und die alle eins gemeinsam haben: sie wirken auf den Zuseher kathartisch. In der TV-Welt darf man sich freuen, fürchten, sich ärgern, sich rächen, Abenteuer erleben – ohne jemals Angst vor den Konsequenzen haben zu müssen. Man geht mit den Figuren eine Verbindung ein, die nicht nur als verlängerter Arm für Abenteuer dienen, sondern auch als Spiegel von einem selbst fungieren. Deshalb ist es auch nicht überraschend, dass Figuren mit Ecken und Kanten bei den Zusehern um einiges besser ankommen als der Held in strahlender Rüstung: Weil wir TV immer noch als „erhabene Welt“ ansehen, und da ist es mehr als tröstlich, hier Charaktere zu beobachten, die ebenso ihre schlechten und/oder verrückten Seiten haben wie man selbst. Ein immer perfekter „John Boy“-Typ würde uns nur ständig an unsere eigene Unvollkommenheit erinnern. Und das wollen wir nun mal so gar nicht. Zudem ist Identifikation der ausschlaggebende Aspekt, um eine emotionale Bindung zu einer Serie einzugehen. Und diese ist wiederum der wichtigste Grund, ob wir eine Serie mögen oder nicht. (Und der Grund, wieso ich so gar nix mit Crime-Drama-Serien anfangen kann).

Wellness-Tipps

Und weil wir schon so schön von Entspannung reden, gibt’s auch ein paar persönliche Wellness-Tipps.

Buffy the Vampire Slayer: Nie war metaphorischer Horror besser als hier.

Angel: Mag man „Buffy“, kommt man auch an „Angel“ nicht vorbei. Dramaturgische Grenzüberschreitungen auf höchstem Grusel-Niveau.

Charmed: Weil man manchmal einfach nur viel Herz, ein bisserl Action und ganz viel schöne Menschen braucht.

Mad Men: Stilprägendes Sittengemälde der 1960er Jahre. Langsame Erzählweise, aber zieht in seinen Bann.

House of Cards: Polit-Thrillerserie, die die vierte Wand durchbricht und mit 1A-Drehbüchern überzeugt.

How I Met Your Mother: Die originellste Sitcom der vergangenen Jahre.

The Nanny: Muss man nicht näher erklären. Auch beim x-ten Anschauen noch zum Ablachen.

Friends: Die Mutter der Soap-Sitcoms.

Entourage: Absolut genialer Backstage-Einblick Hollywoods. Mit einem Jeremy Piven, den man erlebt haben muss.

American Horror Story: Perfekter Mix aus Psycho- und Splatter-Grusel. Erfindet sich von Staffel zu Staffel neu.

The X-Files: Das ist mal eine Welt, die einem wirklich in seinen Bann zieht.

Nip/Tuck: Herrlich over-the-top, herrlich sexy.

Cybill: Mutige Sitcom im Stil der „Golden Girls“. Mit einer großartigen Christine Baranski.

Grey’s Anatomy: Guilty Pleasure mit großen schauspielerischen Leistungen.

Gossip Girl: Guilty Pleasure Nummer 2.

The OC: Guilty Pleasure Nummer 3.

Breaking Bad: Faszinierendste Charakterentwicklung der TV-Geschichte.

The Following: Süchtig-machende Crime-Serie, die mit dem 08/15-Schema dieses Genre bricht.

Nurse Jackie: Endlich auch eine weibliche Serienfigur mit richtig viel Ecken und Kanten. Und eine Krankenhaus-Serie, die so ganz anders ist als alles, was wir bisher kannten.

Prison Break: Zumindest die erste Staffel ist Adrenalin pur.

Lost: Dito. Hier geht man wirklich auf Abenteuer-Reise.

The Bates Motel: Anspruchsvolles „Psycho“-Prequel, das dem Mutterfilm um nichts nachsteht.

True Blood: Sex, Horror und Crazyness at it’s best.

Supernatural: Mystery-Universum, das dem von „The X-Files“ um nichts nachsteht. Mit einem absolut sexy Jensen Ackles.

Glee: Bahnbrechende Musical-Serie, die’s faustdick hinter den Ohren haben kann.

United States of Tara: Anspruchsvolles Schizophrenie-Drama mit Qualitätsmimin Toni Collette.

The Comeback: Ärgerlich unterschätzte Mockumentary-Sitcom von und mit Lisa Kudrow.

Modern Family: Neben „HIMYM“ die erfrischendste Sitcom der letzten Jahre. Da lacht man tatsächlich.

Beverly Hills, 90210: Wegbereiter für viele, viele Guilty Pleasures.

Cougar Town: Harmlose Sitcom, die gute Laune macht.

Sex and the City: Ohne weitere Erklärung.

Hung: Serien, die Männer zum Sexobjekt machen, sind selten. „Hung“ weiß, wie’s geht.

Arrested Development: Weil richtig skurrile Familien einfach witzig sind.

Ally McBeal: Nie war der Mix aus Comedy, Drama und Musical so perfekt wie hier. Eine Serie, die sich jeder Kategorisierung entzieht.

The Hostages: Hoher Suchtfaktor mit brillanten Hauptdarstellern.

Once upon a time: Ist besser, als man glauben mag. Wirklich. Gehört zu den Serien mit den besten Twists.

Hannibal: Im Fahrwasser von „The Bates Motel“. Funktioniert bestens.

Web Therapy: Unkonventionelle Webcam-Sitcom, wiedermal von und mit Lisa Kudrow. Mit Gastars wie Allan Cummings oder Meryl Streep. Die Original-Webserie ist aber besser.

Nashville: Ein Muss für alle Country-Fans.

The Sopranos: Storytelling und Charakterstudie auf ganz hohem Niveau.

The Vampire Diaries: Nein, kein „Twilight“-Abklatsch. Sondern mit überraschend viel Mut zu narrativen Grenzüberschreitungen.

Revenge: Unverzichtbar für alle, die auf Verschwörungen, Rache und campy Drama stehen.

Auch das American Film Institute hat die 10 besten Serien des Jahres 2013 gewählt.

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Emmys 2013: Was der Bauer nicht kennt …

23 Montag Sep 2013

Posted by manuelsimbuerger in TV

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Ann Gunn, Behind the Candelabra, Breaking Bad, Clare Danes, Cory Monteith, Edie Faclo, Emmys 2013, Emmys Winner, Gay, Glee, Homeland, House of Cards, James Gandolfini, Jane Lynch, Jim Parsons, Julia Louis-Dreyfus, Kevin Spacey, Liberace, Mad Men, Matt Damon, Merrit Wever, Michael Douglas, Modern Family, Neil Patrick Harris, Nurse Jackie, Robin Wright, schwul, The Big Bang Theory, Veep

Bei der 65. Primetime Emmy Awards-Verleihung siegten Altbekannte über Newcomer. Serienrevolutionen aus dem Netz ließ man keine Chance.

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Ich mag die Emmys. Sie sind nicht so stocksteif und langweilig wie die Oscars, hier rennt der Schmäh um einiges lockerer und die Stars nehmen sich nicht ganz so ernst (after all, es handelt sich ja hier immer noch „nur“ ums TV!). Deshalb bin ich Jahr für Jahr gerne dabei. Weil die Emmys immer unterhaltsam sind. Sich nicht ändern.

Und genau das scheint auch das Motto der diesjährigen Awardverleihung gewesen zu sein: Bloß nix ändern! Altbekanntes in den Vordergrund stellen und so junge, neumoderne Revoluzzer gar nicht erst zu viel aufbegehren zu lassen.

Neil Patrick Harris kann’s halt

Das fing schon mit der Wahl des Moderators an: Mit Allround-Talent und „HIMYM“-Star Neil Patrick Harris geht man absolut kein Risiko ein. Niemals. Keine Beleidigungen a la Ricky Gervais, keine Witze, die zu sehr unter die Gürtellinie gehen, dafür Unterhaltungs- und Entertainmentfaktor on top. Harris enttäuschte nicht, sein Opening mit all den Flashback diverser TV-Serien war ein spannender Einstieg in den Abend, und als ihn kurz darauf all die früheren Emmy-Hosts (von Jimmy Kimmel über Conan O’Brien bis hin zu Tina Fey) ihm das Scheinwerferlicht stehlen wollten (alles akribisch geplant, eh klar!) erwies er sympathische Selbstironie. Zusammen mit Jane Lynch gab’s sogar eine kleine Selbst-Veräppelung in Sachen Homosexualität. Diverse Twerks-Anspielungen sowie Broadway-würdige Gesangs- und Tanzeinlagen durften bei Harris natürlich auch nicht fehlen. Da kann man also nix aussetzen. Gut gemacht, Barney!

Altbewährtes und (fast) keine Überraschungen

Die unterhaltsame Moderation schaffte es aber nicht, den Ärger vergessen zu machen, den wohl viele Zuseher vorm TV-Bildschirm immer mehr in sich aufsteigen fühlten, je mehr der Abend voranschritt. Denn bald war klar: Etablierte Stars wurden von der Emmy-Jury eindeutig der Vorrang gegeben. Das fing bei der erneuten Auszeichnung von Clare Danes (Beste Hauptdarstellerin in einer Drama-Serie, „Homeland“) und Jim Parsons (Bester Hauptdarsteller in einer Comedy-Serie, „The Big Bang Theory“) an und ging mit Julia Louis-Dreyfus (Beste Hauptdarstellerin in einer Comedy-Serie, „Veep“) und „Modern Family“, welche als beste Comedy-Serie ausgezeichnet wurde, weiter. Preisträger, die schon die Jahre zuvor für ihre Arbeit ausgezeichnet wurden. Nicht zu Unrecht, klar, aber eben Altbewährtes.

Keine Überraschung war es auch, dass der Emmy für die beste Drama-Serie an „Breaking Bad“  ging – befindet sich diese Ausnahmeserie doch in ihrer letzten, hochgelobten Season, die finalen Folgen werden von Kritikern, Fans und nicht zuletzt diversen Stars mit Spannung erwartet. Ein hübsches Abschiedsgeschenk also. Allerdings: Ann Gunn wurde endlich und wider Erwarten als Beste Nebendarstellerin ausgezeichnet. Überfällig!

Keine Macht den Jungen!

Der Netflex-Serie „House of Cards“, die mit neun Nominierungen als eine der großen Favoriten ins Rennen ging, ging bis auf einen Preis komplett leer aus, wurde in den wichtigen HauptdarstellerInnen- und Genre-Kategorien übergangen. Wer die Serie gesehen hat, weiß allerdings: Kevin Spacey und Robin Wright haben die beste Leistung diese TV-Saison abgeliefert, die Serie selbst ist ein Juwel in der TV-Landschaft. Selbst „Breaking Bad“-Mastermind Vince Gilligan war überrascht, dass r gegen „House of Cards“ gewann.

Fast scheint es, als ob die Emmy-Jury (und somit das Fernsehen selbst) seinen Ruf als beste Talentschmiede verteidigen wollte. Denn auch die Krimiserie „Top oft he Lake“ des Sundance Channel wurde trotz mehrfacher Nominierungen komplett ignoriert. Die von Netflix wiederbelebte Comedy „Arrested Development“ die neue Maßstäbe in Sachen Gag-Dichte und Sperrigkeit fürs Genre setzte, wurde in den wichtigsten Kategorien gar nur mit einer Nominierung für den besten Hauptdarsteller abgespeist.

Dass der Internet-Paychannel Netflix bei den diesjährigen Emmys kräftig mit mischte (zumindest bei den Nominierungen), sorgte im Vorfeld für Aufsehen. Man glaubte bereits, ein neues Zeitalter in der seriellen Unterhaltung hätte begonnen; TV und Internet verschmelzen nicht nur, sondern treten als Medium an sich in den Hintergrund: „Es ist nicht wichtig, ob die jeweilige Serie nun fürs TV oder das Netz produziert wurde – Hauptsache, das Endergebnis überzeugt.“ War leider nicht so. Das US-TV, regiert von grauhaarigen, gewohnheitsliebenden Männern, scheint sich vom „neumodernen Monster“ Internet bedroht zu fühlen, ist nicht bereit, mit ihm das Feld zu teilen – oder ihm dieses gar zu überlassen. Nominierungen? Ja, gut und schön, so tolerant war man noch. Aber dann auch noch Preise verleihen? No way!

TV statt Kino

Auch in der Rubrik „Miniserie und TV-Film“ war die Emmy-Jury augenscheinlich bemüht, hervorzuheben, dass TV doch immer noch die beste Heimat für all die großen Stars der Gegenwart sei. Das Liberace-Biopic „Behind the Candelabra“ wurde zweimal ausgezeichnet: Steven Soderbergh bekam den Preis als Bester Regisseur, Michael Douglas wurde als „Bester Hauptdarsteller in einem TV-Film“ geehrt (inklusive einer herrlich homoerotischen Dankesrede an Co-Star Matt Damon!) geehrt. Das Besondere: „Behind the Candelabra“ war als Kinofilm geplant, wurde als solcher allerdings als „zu schwul“ (…) angesehen und fand seine Heimat schließlich beim Paychannel HBO.

Zudem wurde David Fincher für seine Regiearbeit bei „House of Cards“ ausgezeichnet. Dass der Starregisseur („Se7en“, „Fight Club“, „The Social Network“) eher einen Emmy als einen Oscar als bester Regisseur gewinnt, dürften nicht wenige als richtungsweisend erachten.

Und sonst?

Ansonsten warteten die Emmys doch noch mit dem einen oder anderen Highlight auf. Country-Star Carrie Underwood zum Beispiel gab ein hinreißende Version des Beatles-Klassiker „Yesterday“ zum Besten. Den TV-Stars James Gandolfini („The Sopranos“) und Cory Monteith („Glee“) wurden von ihren Kolleginnen Edie Falco und Jane Lynch auf eine sensible, aber nicht kitschige Art und Weise Tribut gezollt. Und „Nurse Jackie“-Star Merrit Wever geht wohl in die Emmy-Geschichte ein: als „kürzeste Dankesrede aller Zeiten.“ Süß und mutig! Wenigstens irgendwer an diesem Abend.

Die Liste mit allen Nominierten und Gewinnern gibt es hier.

Die Zeit der Anti-Helden

20 Samstag Apr 2013

Posted by manuelsimbuerger in Trends, TV

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Anti-Helden, Beverly Hills 90210, Californication, Charlie Harper, Charlie Sheen, Dexter, Die Waltons, Hank Moody, Nurse Jackie, True Blood, TV, Two and a half men

Jede Zeit hat seine (TV)-Helden. In den 1970ern war das die Walton-Familie, in den 80ern Michael Knight und sein sprechendes Auto K.I.T.T., in den 90ern die junge Clique aus „Beverly Hills, 90210“. Um nur einige zu nennen. Sie alle hatten gemein: ihre Moral. Das Herz saß am rechten Fleck, und wenn nicht, wurde es innerhalb ein paar Episoden dort hin transportiert, und alles war Friede, Freude, Eierkuchen. Das TV, in vielerlei Hinsicht auch vor 20 Jahren noch in den Kinderschuhen, war der moralischen Vergrößerungsspiegel der Gesellschaft: Hier gab’s larger-than-life-Helden, denen man nacheifern konnte, wollte und sogar ein bisschen musste.

Heute hat sich das geändert. Der moralische Vergrößerungsspiegel wurde zum wirklichen Spiegel, wo nichts mehr verzerrt und beschönigt wird, sondern in dem uns knallhart die Wirklichkeit präsentiert wird. Davon zeugen nicht nur diverse Reality-Shows, die das Leben einfangen wollen, sondern die serielle Narrative selbst, die Geschichten und Figuren in TV-Serien also, die ja eigentlich in fremde Welten entführen und die uns die Gegenwart vergessen lassen sollen. Die uns heute aber mehr als alles andere an unseren eigenen Fehler und moralisch verwerflichen Entscheidungen erinnern.

Denn die Zeit der großen TV-Helden, die aber sowas von alles richtig machen (Alkohol?! Ach wo!), ist vorbei. TV-Serien werden von Anti-Helden regiert, die ihre Fehler und somit ihr Menschlich-Sein nicht nur NICHT verstecken wollen, sondern sogar zelebrieren. Und ihren dunklen Seiten mit Feuereifer (und natürlich jeder Menge Dramatik und Cliffhanger) nachgehen. Da gibt’s den sympathischen Serienkiller Dexter, vielleicht ein Extrembeispiel, aber gutes Exempel dafür, welche Charaktere wir heutzutage in modernen Märchen sehen wollen. Oder die pillensüchtige und ehebrecherische Krankenschwester Jackie. Oder den herumvögelnden Hank Moody. Oder den spielesüchtigen Charlie Harper. Ja, sogar die moralisch zwielichtigen Vampire aus „True Blood“ sind unsere neuen Vorbilder. Von den sexy, aber verzweifelt durchtriebenen Hausfrauen ganz zu schweigen.

Wo das hinführt? Sicherlich nicht in eine Gesellschaft, die sich in die TV-Welt flüchtet, um zu lernen, was man darf und was nicht. Das wissen wir mittlerweile selbst (vielleicht ja dank den Waltons & Co). Vielmehr wollen wir uns selbst als Figur in einer fremden Welt und in absurden Situationen beobachten. Und so wiederum über uns selbst lernen. Nicht, was verboten ist, was sich gehört und was nicht. Sondern darüber, was Menschlich-Sein ausmacht, was uns antreibt und wie wir wachsen können. Bisschen Psychoanalyse also. Dafür war das TV nie besser geeignet als heute.

Von holden Maiden, die gar keine sind

20 Samstag Apr 2013

Posted by manuelsimbuerger in Trends, TV

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American Horror Story, Constance Langdon, Edie Falco, Emily Thorne, Emily vanCamp, Frauenfiguren, Jackie Peyton, Jessica Lange, Nurse Jackie, Revenge, Serien, Taa Gregson, The United States of Tara, Toni Collette, TV

Die Zeiten sind schon lange vorbei, in denen Frauen in TV-Serien nicht mehr sein durften als die liebevolle Mutter, die unterstützende Freundin oder die überdrehte Schwester. Schon in den 1960er Jahren durften Barbara Gordon alias Batgirl und natürlich Emma Steel den Bösewichtern in den Hintern treten. In den 1990er Jahren beherrschte die taffe FBI-Agentin Dana Scully die TV-Bildschirme. Dass Frauen also auch in der fiktionalen TV-Welt mehr sind als schöner Aufputz des männlichen Helden, ist ein alter Hut.

Der aktuelle Trend allerdings geht immer mehr weg von der Heldin mit dem reinen Herzen hin zur Heldin mit Schattenseiten. Die weiblichen Figuren in modernen TV-Serien leben im moralischen Graubereich, haben Schwächen und Fehler und nehmen sich, was sie wollen – oft ohne Rücksicht auf Verluste. Dadurch aber sind sie menschlicher als jemals zuvor. Und, auch interessant: Je durchtriebener die Frauen, desto warmherziger werden die Männer. Gender-Experten und Soziologen dürfen sich an dieser Stelle austoben.

Folgend ein paar Beispiele der modernen Frauenfigur im TV:

Emily Thorne („Revenge“)

Emily Thorne alias Amanda Clarke (Emily vanCamp) hat’s faustdick hinter den Ohren. In „Revenge“ zerstört sie mithilfe einer falschen Identität nach und nach das Leben aller Bewohner der Hamptons (dort, wo die Reichen und Schönen wohnen). Na gut, man gönnt es ihnen, hat die Upper Class doch einiges an Dreck am Stecken. Zum Beispiel, dass sie das Leben von Emilys Vater auf dem Gewissen haben. Verständlich, dass Emily, die ein bisschen aussieht wie die junge Britney Spears (weshalb es einige Folgen dauert, bis man ihr die Kaltschnäuzigkeit abkauft), da kein Erbarmen kennt. Mit welcher Gefühlskälte die junge, vom Leben gezeichnete Dame allerdings ihre Mitmenschen um sich herum benutzt, um ihrem Ziel näher zu kommen, überrascht dann aber doch. Was „Revenge“ zum Guilty Pleasure erster Güte macht.

Jackie Peyton („Nurse Jackie“)

Jackie ist medikamentensüchtig, betrügt ihren herzensguten Ehemann, ist alles andere als ein Teamplayer und überhaupt ist sie nicht die sympathischste Frau auf der Welt. Aber in ihrem Job als Krankenschwester macht Jackie so schnell keiner was vor. Patienten stehen an erster Stelle (na gut, meistens zumindest). Jackie Peyton, überragend dargestellt von „The Sopranos“-Urgestein Edie Falco, ist jene Art von Frau, die wir alle kennen. Und bei der wir uns nie so recht sicher sind, ob wir sie mögen oder nicht. Langweiliger wäre die Welt ohne den Jackie Peytons da draußen auf jeden Fall.

Tara Gregson („The United States of Tara“)

In der 2011 nach drei Staffeln viel zu früh eingestellten Serie „The United States of Tara“ kämpft Tara Gregson (Toni Collette) gegen ihre multiple Persönlichkeiten (unter anderem ein sexbesessener Teenager, ein rüpelhafter Mann und ein wildgewordenes Tier), die sie mehr als einmal in Schwierigkeiten bringen. Klar, dass Tara von ihren zwei Kindern und ihrem (auch hier der herzensgute, unterstützende) Ehemann nicht zur Mutter und Ehefrau des Jahres gewählt wird. Denn auch, wenn Tara zwischendurch mal sie selbst ist, ist sie weit entfernt, eine strahlende Heldin zu sein; zu sprunghaft, zu egozentrisch, zu sarkastisch ist sie. „United States of Tara“ (von der ARD unter dem Titel „Taras Welten“ im Nachtprogramm verramscht) ist eine faszinierende Psychoanalyse einer Frau in ihren Vierzigern, die das lebt, was wir uns alle wünschen: das eigene Ich hinter sich lassen zu können.

Constance Langdon („American Horror Story“)

Während Emily, Jackie und Tara im Grunde ihres Herzens doch „Gutmenschen“ sind, fällt es schwer, Constance Langdon (erschreckend überzeugend: Jessica Lang) sympathisch zu finden. Constance bringt ihren Ehemann um, als sie ihn mit dem Hausmädchen beim Schäferstündchen erwischt (und das Mädel killt sie gleich dazu), schreckt in der Erziehung ihrer am Down-Syndrom leidenden Kindern auch nicht vor Gewalt zurück (und bei einen von ihnen auch nicht vor Mord) und setzt alles daran, das Baby ihrer Nachbarn (die auch nicht ohne sind) zu ihrem eigenen zu machen. Nein, Constance möchte man nicht als Freundin haben – und als Feindin schon gar nicht. Trotzdem (oder deshalb) ist sie in der ersten Staffel des vollkommen überdrehten Serienhits „American Horror Story“ die bei weitem faszinierendste Figur. Weil sich irgendwo unter der perfekt geschminkten Maske und der allen Wetterlagen trotzenden Frisur doch nur ein Mensch verstärkt, der seine Träume nie leben durfte. Warum sollte es dann also anderen erlaubt sein?

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